FA-Treffen 2006

Vom 19. bis 21. Mai 2006 im Zentrum Elisabeth in Walchwil ZG

Am frühen Freitagnachmittag fanden sich die ersten Teilnehmer/Innen zum diesjährigen FA-Treffen im Zentrum Elisabeth ein (und zwar zuerst die am weitesten gereisten aus Deutschland und aus dem Norden der Schweiz). Nach ausgiebiger Begrüssung, Zimmerbezug und einem stärkenden Nachtessen genossen einige trotz bewölktem Himmel einen kurzen Spaziergang mit langen Gesprächen auf dem Höhenweg mit wunderbarem Blick über den See.

Am nächsten Morgen trafen sich alle (10 Leute kamen nur für den Samstag). Um halb elf begrüsste Urs die Gäste. Weil Frau Mischka etwas später eintraf, zogen wir den «geschäftlichen» Teil vor. Wir sprachen von unserer finanziellen Situation. Eine grosszügige Spende von Familie Knaus anlässlich des Todes von Herrn Jakob Knaus, hat uns ein wenig Freiraum verschafft. Weiter stellte uns Urs mit Bildern und Musik mögliche (zahlbare), rollstuhlgängige Orte vor. Provisorisch hat sich die versammelte «FA-Familie» für Saanen mit einem Ausflug an den Lauenensee entschieden, und dies im Frühherbst 2007.

Dann traf Frau Stefanie Mischka ein. Sie arbeitet als Physiotherapeutin in der Reha Rheinfelden. Ausgehend vom gesunden Menschen mit seinen Möglichkeiten zeigte sie die Beeinträchtigungen, die die Ataxie schafft.

Anschaulich erklärte Frau Mischka mit den nachfolgenden Schlagwörtern wie mit angepasster Physiotherapie das Leben erleichtert werden kann:
•Ohne Bewegung kein Gleichgewicht!
•Mit der Ataxie leben, sie nicht verstecken!
•Rotation des Rumpfes!
•Das Kleine und das Wenige spüren lernen

Zielsetzung der Physiotherapie ist (unter anderem) die Selbständigkeit weitgehend zu erhalten. Am Nachmittag zeigte sie an praktischen Beispielen, wie zum Beispiel Peters Knieprobleme, Ruths Koordination und Annegreths Füsse therapiert werden können. Beim ganzen Referat waren wir Zuschauer einbezogen und konnten Fragen stellen. Es war ein lehrreicher und sehr spannender Tag an dem die Zeit im Flug verging, vielen Dank Frau Mischka!

Charakterisierung der FA:

I am not drunk.
 I am not on drugs.
 I have ataxia.
 (Eurosca)


Am Samstagabend stellten Silvia Knaus und Annegreth Thalmann das neue Buch «Stärker als ihr denkt» vor. Zusammen mit 9 anderen behinderten Frauen haben sie ihre Lebensgeschichte aufgeschrieben. Das Buch ist am 9. Juni 2006 erschienen und bei avanti donne erhältlich (www.avantidonne.ch). Nach dieser Vorstellung blieb genug Zeit für Erfahrungsaustausch und Spiel. Es gibt da einen harten Kern, der unbedingt jassen will. Und andere mussten unbedingt noch die «Berggängigkeit» ihres Swiss-Tracs testen.

Am frühen Sonntag morgen, als fast alle noch die Ruhe genossen, machten sich Antje und Eckhard wieder auf den Rückweg an den Rheinland Pfalz Tags Umzug, wo sie mit ihren Dreirädern teilnahmen. Gestärkt mit Frühstück und versehen mit einem Lunchpaket fuhren sie schon um sieben los. Grossen Dank ans Zentrum Elisabeth, das dies ermöglichte. Übrigens wurde auch die wirkliche Rollstuhlgängigkeit des ganzen Zentrums, inklusive der Badezimmer und die elektrischen Betten lobend erwähnt.

Für die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, die bis am Sonntag geblieben waren, hatte Silvia Knaus eine Diashow ihrer Weltreise im 2005 gezeigt. Mit den schönen Fotos konnten wir durch Afrika reisen. Ob Silvia im 2007 wohl wieder eine Reise – und ihr euch an das nächste FA-Treffen wagt?

Autor nicht bekannt